Wie wichtig es ist, vor allem die Kameradenbergung bei einem Lawinenunglück zu üben, zeigt uns die Statistik. Die meisten, innerhalb von einer Viertelstunde geborgenen Verschütteten bleiben am Leben. Nach dieser Zeit sinkt die Überlebenschance eines Lawinenopfers dramatisch ab. Und eine wirklich rasche Bergung ist nur dann möglich wenn jeder, der sich im lawinengefährdeten Gelände bewegt, auch dementsprechend ausgerüstet ist. Daher ist es unerlässlich, je ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Rucksacksonde und eine Lawinenschaufel mit auf Tour zu nehmen. Diese Gegenstände können einem selbst oder einem Bergkameraden das Leben retten.

Vor diesem Hintergrund wurde am 26. Februar 2011 die diesjährige Lawinenübung am Salzstiegl abgehalten. Nach einer kurzen Einweisung beim Salzstiegelhaus durch den Einsatzleiter setzte sich die Mannschaft in Richtung Stubalmspeik in Bewegung. Unterwegs wurde ein Sondierstollen gegraben in den Ausrüstungsgegenstände und auch eine Personenattrappe gelegt wurden. Hier konnte wieder einmal geprobt werden, die einzelnen Objekte mit der Lawinensonde zu „ertasten“.

Plötzlich kam die Alarmierung: Eine Gruppe von Schitourengeher hatte in der „großen Speikrinne“, die östlich des Stubalmspeikgipfels liegt, eine Schneebrettlawine ausgelöst. Vier Bergsteiger, drei davon vermutlich mit LVS ausgestattet wurden von der Lawine erfasst und verschüttet. Die rasch angerückte Mannschaft konnte nun in etlichen Durchläufen in größeren und kleineren Gruppierungen die Ortung und Bergung der Lawinenopfer üben. Der Einsatzleiter zeigte sich auf Grund der raschen Bergung und Erstversorgung der Verschütteten sehr zufrieden.

Abschließend wurde eine mächtige Schneewechte im unmittelbaren Übungsbereich genutzt, ein Notbiwak zu errichten. Nach kurzem Probeliegen in dieser Eishöhle fuhr die Mannschaft, glücklich über das Geleistete, in Richtung Salzstiegelhaus ab.